Zeitbombe unter der Erde

Elsässische Giftmülldeponie bedroht das Grundwasser im Oberrheingraben

In der Sondermülldeponie Stocamine im südelsässischen Wittelsheim, etwa 30 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt, lagern in einer ehemaligen Kalimine unter abenteuerlichen Bedingen mehr als 40 000 Tonnen Giftmüll.
Das größte Giftmülllager Frankreichs wurde 1999 eingeweiht und für 320 000 Tonnen ausgelegt. Drei Jahre später brach in der Mine ein Brand aus, der erst nach zweieinhalb Monaten gelöscht werden konnte.  
Nach der Brandkatastrophe wurde zwar ein Großteil des gelagerten Quecksilbers in ein Salzbergwerk nach Thüringen verbracht, was mit dem Rest des Giftmülls passiert, ist bis heute unklar. Drei französische Abgeordnete fordern deshalb in einem Parlamentsbericht, alles was an Fässern und Spezialsäcken noch in 500 Metern Tiefe liegt, an die Oberfläche zu holen. Der Giftmüll bedrohe langfristig eines der größten Grundwasserreservoirs Europas.
Gegner von Stocamine versuchen  nun die Forderung juristisch durchzusetzen. Mitte Mai wird das Verwaltungsgericht Straßburg über die Endlagerung des Giftmülls in Wittelsheim entscheiden.
(Quelle: BNN, 9.5.2019)