Wiedergeburt des Elsasses
Die französische Nationalversammlung stimmte mit großer Mehrheit für die Einrichtung einer „Europäischen Gebietskörperschaft Elsass“ mit Sonderrechten in der Zusammenarbeit mit Deutschland.
Die Rolle rückwärts ist bemerkenswert. Denn 2016 wurde das Elsass der neuen Region Grand Est (Großer Osten) zugeschlagen und tauchte im politischen Sprachgebrauch praktisch nicht mehr auf. Dabei hatten die Elsässer 2013 in einer Volksabstimmung die Chance zu entscheiden, ob die Departements Haut-Rhin und Bas-Rhin zusammengelegt werden sollen. Philippe Richert, damals Präsident der Region Elsass, hatte alles in die Waagschale geworfen, dass dieser historische Schritt gelingt. Aber die Volksabstimmung scheiterte. Der Widerstand der Elsässer, die eine möglichst weitgehende Autonomie beibehalten wollen, ließ allerdings nicht nach. Das Fass zum Überlaufen brachte ein Manifest von 100 bekannten Persönlichkeiten aus dem Elsass, das die Schaffung einer neuen eigenen Region Elsass forderte. Vor diesem Hintergrund trat Philippe Richert, erster Präsident der ostfranzösischen Großregion „Grand Est“ nach nur 20 Monaten 2017 zurück. Nun wird das Elsass wird wieder als eigene Verwaltungseinheit auftreten.
Die Gründung der Körperschaft ist für Januar 2021 vorgesehen.