Rastatter Tunnel zu steil für schwere Güterzüge

Der Rastatter Eisenbahntunnel, der aus Lärmschutzgründen geplant wurde, sorgt weiter für Schlagzeilen. Erst stürzt er ein, jetzt kommt raus, dass er für schwere Güterzüge ungeeignet ist. Eine Havarie und ein Skandal, die möglicherweise miteinander zusammen hängen. Der Bau des Rastatter Tunnels begann 2013, die Inbetriebnahme war für 2022 geplant. Dann wurde der Tunnelbau wegen einer Havarie gestoppt. Die siebenwöchige Sperrung der Rheintalstrecke verursachte erhebliche Beeinträchtigungen des Schienen-Güterverkehrs. Volkswirtschaftlicher Schaden mindestens zwei Milliarden. Eine Umleitung über die französische Seite kam über Versuche nicht hinaus und scheiterte kläglich an der gegenseitigen Bürokratie. Kaum verwunderlich, denn seit 1945 fuhr kein einziger Güterzug über den Rhein ins Elsass oder umgekehrt. Anfang 2021 wurde bekannt, dass die Fertigstellung „frühestens Ende 2026“ erwartet werden kann. Kritiker bemängeln die eingeschränkte Nutzbarkeit des rund 700 Mio. Euro teuren Bauwerks für den Güterverkehr.  Etwa 30 % der Güterzüge im Rheintal können den Tunnel wegen zu steiler Rampen nicht befahren. Ihnen bleibt nur die Nutzung der bisherigen oberirdischen Strecke nebst Eisenbahnlärm.

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